Kreuzberger Nächte sind lang
1. Ich sitz schon seit ner Stunde ziemlich dumm allein um einen Kneipentisch herum.
Ich trinke schnell, obwohl ich's nicht vertrag, weil ich weder volle noch leere Gläser mag.
Da plötzlich setzen sich sechs Mann zu mir und bestellen lautstark, bring 'se mal drei Bier.
Ich seh schon doppelt, und das aus gutem Grund, denn in Eckkneipen geht es nun mal rund.:
Kreuzberger Nächte sind lang, Kreuzberger Nächte sind lang. Erst fang' se janz langsam an, aber dann, aber dann.
2.Jetzt fragt mich doch so'n Typ, ob ich studier'? Ich sag: Ja Wirtschaftspolitik,
drum sitz ich hier. Da sagt er, daß er von der Zeitung wär', und er wäre der Lokalredakteur.
Ein Rentner ruft: Ihr solltet euch was schäm'! Ein andrer meint, das läge alles am System.
Das ist so krank wie meine Leber, sag ich barsch, die zwölf Semester war'n doch nicht so ganz umsonst. :
Kreuzberger Nächte sind lang, Kreuzberger Nächte sind lang. Erst fang' se janz langsam an, aber dann, aber dann.
3.Und wie immer erscheint dann diese Frau, bei der sind auch nicht nur die Augen blau.
Ich sag: Verschwinde, liebe Sünde, rasch von hier! In diesem Lied bleibt's ausnahmsweise mal beim Bier.
Frühmorgens wach ich auf, sechzehn Uhr zehn, die ganze Welt scheint sich um mich zu dreh'n.
Nur im Magen fühle ich mich nicht so recht eins von den dreißig Bierchen gestern war wohl schlecht.:
Kreuzberger Nächte sind lang, Kreuzberger Nächte sind lang. Erst fang' se janz langsam an, aber dann, aber dann.
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